Gerätewagen Gefahrgut (GW-G)

Gerätewagen Gefahrgut (GW-G) führen Ausrüstungen mit, die von Feuerwehren zur Durchführung von Sofortmaßnahmen bei der Bekämpfung von Unfällen mit gefährlichen Stoffen genutzt werden – z. B. zum Auffangen, Ableiten und Umpumpen von brennbaren Flüssigkeiten, Säuren und Laugen.

Die Bestückung der Einsatzfahrzeuge wurde in der aktuellen Fassung DIN 14555-12 von März 2023 neu geregelt. Hier die wichtigsten Änderungen zu Armaturen, Dichtungen, Schläuchen & Schlauchleitungen, sowie Prüfungen:

Armaturen

Wurden bislang überwiegend Milchrohrkupplungen (Lebensmittelkupplungen) genutzt, so sind jetzt "TW" Tankwagen-Kupplungen (DIN EN 14420-6) Basis des Systems. Die Vorteile: einfache Handhabung, schnelle Verbindung, selbst nachdichtend und unempfindlich, weite Verbreitung in der Mineralöl- und Chemieindustrie.

Durch Verwendung von Adaptern wird das System vielfältig einsetzbar. Die überarbeitete Norm sieht etliche Übergangsstücke von "TW" auf Storz, Guillemin, Trockenkupplungen nach STANAG 3756 und Hebelarmkupplungen vor.

Mit unseren sogenannten „gekröpften“ Spannhebeln können wir leichte und kurze Adapter in unlösbarer, verklebter Ausführung herstellen; anders, als mit langen Rohren verschweißten Adapter, die unhandlich und dazu noch wesentlich schwerer sind. Dies führt selbstverständlich zu einer Kostenersparnis.

In der neuen Norm dürfen keine PTFE (Teflon®) Dichtungen mehr verwendet werden; PTFE neigt zum einen zum Kaltfluss, d.h. die Armatur neigt zum lösen der Gewindeverbindungen; zum anderen bildet PTFE eine isolierende Brücke zwischen den Adaptern.

Alle Kupplungen und Schlaucheinbindungen sind entsprechend der Norm aus Edelstahl 1.4408 / 1.4571, Dichtungen dürfen nur noch aus FKM (Viton®) verwendet werden.

Chemieschlauchleitungen werden nur noch mit einteiligen Schlaucharmaturen montiert, d.h. ohne Dichtungen, denn jede Dichtung würde eine potentielle Leckage bedeuten. Klemmschalen sind nun aus Edelstahl und müssen eine Klemmfixeinbindung haben, die wartungsfrei ist. Neben den o.g. Standard-Adaptern gibt es nun in der neuen Norm einige neue Sonderadapter:

Das wären Adapterstücke für die Umladung von Deep Sea Containern; Adapter für das Umpumpen aus IBC Behältern, Saugrohre für Druckluftmembranpumpen zur Aufnahme von Kleinstmengen, Flanschgewindenippel nach neuer EN 1092-1, Schaugläser; Kugelhähne wurden durch einen neuen Typen von Scheibenventilen ersetzt, die mit den o.g. gekröpften Spannringen kurze und effiziente Absperrorgane bilden.

Neue Schläuche und Schlauchleitungen

Weiterhin müssen Schläuche für Gefahrgut-Gerätewagen der DIN EN 12115:2021 entsprechen und für den Saug- und Druckbetrieb geeignet sein. Neu ist, dass nur noch Universalschläuche mit Folienauskleidung eingesetzt werden dürfen – das heißt, mit Innenschicht wahlweise aus UHPE (Ultrahochmolekulares Polyethylen) oder PTFE (Polytetrafluorethylen schwarz, leitfähig) und elektrischen Widerstand max. 10⁶ Ω über die Länge von Armatur zu Armatur sowie max. 10⁹ Ω durch die Schlauchwand.

Elektrische Leitfähigkeit der Klasse Ω/T, somit einsetzbar in Ex Zone 0, entsprechend TRGS 727.

Wir bieten eine große Produktpalette führender Schlauch Hersteller ab Lager an, wahlweise mit Innenschicht aus UHPE oder PTFE; diese erfüllen alle Anforderungen und sind für den Transfer explosionsgefährlicher Medien in allen EX-Zonen geeignet.

Bei Einsätzen, bei denen das zu bergende Medium unklar ist, bietet der PTFE-Chemieschlauch die höchstmögliche Sicherheit hinsichtlich Beständigkeit & Einsatztemperatur, sowohl für den Anwender als auch für die Ausrüstung.

Die Entscheidung, welcher Schlauchtype eingesetzt wird, trifft der Anwender an Hand der Häufigkeit und des Ausmaßes seiner Einsätze und Erfahrungen, dazu gibt es einen Spielraum in der Norm.

Alle von uns gefertigten Schlauchleitungen werden nach der europäischen Druckgeräterichtlinie 2014/68/EU gefertigt. Neben der fachgerechten Montage gemäß DGUV 213-023 werden diese geprüft und jede Leitung mit einem Abnahmeprüfzeugnis 3.1 EN 10204 versehen. Für den Anwender bedeutet das eine Höchstmaß an Sicherheit.

Wiederkehrende Prüfungen von Schlauchleitungen

Schlauchleitungen müssen nach der Inbetriebnahme gemäß Betriebssicherheitsverordnung wiederkehrend geprüft werden; Art & Umfang der Prüfungen ist in der DGUV 213-053 der BG RCI; Heidelberg, geregelt.

Prüfintervalle müssen durch eine Gefährdungsbeurteilung des Betreibers ermittelt und festgelegt werden; dem Prüfpersonal ist das Ergebnis der Gefährdungsbeurteilung vor der Prüfung vorzulegen.

Prüfen darf nur eine „Zur Prüfung befähigte Person“ gemäß Betriebssicherheitsverordnung.

Nach der erfolgreichen wiederkehrenden Prüfung werden ihre Chemieschläuche jeweils mit 2 Edelstahl Kennzeichnungsbändern versehen; jeder Leitung bekommt zudem noch eine Prüfbescheinigung nach TRBS 1203; ein sehr wichtiges Dokument für den Anwender, welches ihm die größtmögliche Sicherheit der Schlauchleitung garantiert.

Wiederkehrende Prüfungen von Adaptern

Adapter müssen nach der neuen DIN 14555-12 wiederkehrend geprüft werden; nach erfolgreicher Prüfung erhalten diese eine Prüfbescheinigung, sowie eine Kennzeichnung (Aufkleber).

Diese Prüfungen bieten wir bei uns in Mannheim an. Wir sind direkt neben einer Tankwagenreinigung, so daß Sie ihre Chemieschläuche dort fachgerecht reinigen lassen können und anschließend bei uns prüfen lassen können.

Wahlweise kommen wir auch zu Ihnen vor Ort, sprechen Sie uns an, wir beraten Sie gerne!

An unserem Standort Mannheim haben wir einen Schlauchfachbetrieb nach DGUV 213-053; wir sind wir außerdem zertifiziert nach Druckgeräterichtlinie 2014/68/EU, sowie nach ISO 9001 und verfügen über einige zur Prüfung befähigten Personen nach Betriebssicherheitsverordnung.

Alle o.g. GWG Teile (Armaturen, Dichtungen & Chemieschläuche) nach neuer DIN 14555:12 sind bei uns lagermäßig vorhanden und können kurzfristig montiert, bzw. geliefert werden; Zwischenverkauf vorbehalten.

Sie haben Interesse an einer Präsentation, einer Beratung oder eine Schulung bei Ihnen vor Ort? Bitte sprechen Sie uns an!